BSC 2014 Team Tee-Wagen
BSC 2014 Team Tee-Wagen

Tagebuch

 

 

Sommer 2013

 

Günter, Inhaber einer Kfz-Werkstatt und spezialisiert auf Mercedes-Benz, vor allem die Baureihe W124, hat einen Kunden, der Ersatzteile für einen 124er benötigt, die er sonst nirgendwo findet. Im Gespräch erfährt er, dass Hanno mit einem Mercedes-Benz W124 T-Modell an einer Rallye rund um die Ostsee teilnehmen will.

 

Kurze Zeit später erhält Günter einen Anruf, dass Hanno, der bereits unterwegs ist, einige weitere Ersatzteile braucht. Günter verpackt diese, ein Freund von Hanno holt sie ab und bringt sie per Flugzeug nach Tallinn.

 

Günter erzählt Thorsten davon und will unbedingt mitfahren. Thorsten ist sofort dabei und wir beide beschliessen, die Rallye Baltic Sea Circle im nächsten Jahr mitzufahren.

 

Da wir beide Fans der Baureihe W124 von Mercedes sind, ist die Wahl des Fahrzeugs natürlich schnell geklärt. Die Regeln der Rallye besagen, dass nur mindestens 20 Jahre alte Fahrzeuge mit einem Wert von maximal € 2.500 mitfahren dürfen. Ein T-Modell (Kombi) soll es sein. Der Plan ist, hinter den Vordersitzen eine Liegefläche zu schaffen, damit wir im Auto schlafen können.

 

 

01.10.2013

 

Um 18.00 Uhr beginnt heute die Anmeldefrist für den Baltic Sea Circle 2014. Nach einigen computertechnischen Problemen gelingt unsere Anmeldung. Wir sind die Nummer 66, wir nennen uns Team Tee-Wagen.

 

 

Oktober 2013

 

Die Anmeldegebühr ist überwiesen, wir sind dabei. Die Suche nach Sponsoren für den guten Zweck kann beginnen.

 

Hanno hat Günter als Dankeschön für die Unterstützung eingeladen. Thorsten und Günter treffen gemeinsam Hanno und seine Frau, die von der Ostsee-Umrundung berichten, viele Bilder zeigen, von tollen Eindrücken und Erlebnissen berichten und uns wertvolle Tipps geben.

 

Wir sind sicher, dass wir die richige Entscheidung getroffen haben, den BSC 2014 mitzufahren, obwohl wir dafür auf unser geliebtes W124CC-Clubtreffen, das zeitgleich stattfindet, verzichten müssen. Aber unsere Frauen werden uns dort würdig vertreten.

 

Wir haben viel im Internet gesurft, um uns durch die vielen tollen Berichte einzustimmen. Mein Favorit: Die NDR-Berichterstattung unter www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/balticseacircleindex101.html

 

 

November 2013

 

Da Günter als W124-Profi diverse T-Modelle auf dem Hof hat, fällt die Wahl auf einen E 280. Wir wollen ja auch durchaus zügig unterwegs sein können.

 

 

30.11.2013

 

Heute findet in den Hamburger Schanzenhöfen die S.A.C.-Party statt. Teilnehmer an den verschiedenen Veranstaltungen des Jahres berichten von ihren Erfahrungen. Wir lernen weitere Teilnehmer am BSC 2014 kennen. Die gemeinnützigen Organisationen, die einen Teil des Startgeldes und weitere Sponsorengelder von den Teilnehmern erhalten sollen, stellen sich vor. Wir entscheiden uns, unseren Teil des Geldes dem Verein Arche e. V. zur Verfügung zu stellen. Hier wird Kindern aus sozial schwachen und benachteiligten Familien u. a. ermöglicht, gemeinsam mit Betreuern in den Urlaub zu fahren.

 

Unsere Vorbereitungsliste wächst, Thorsten besorgt Landkarten und Reiseführer vom Baltikum und Karelien und verschafft sich einen Überblick über Dinge, die wir noch besorgen müssen (Schlafsäcke, Gasbrenner, Kochgeschirr etc.).

 

 

Januar 2014

 

Zwei regionale Zeitungen berichten von unserer Reise. Wir werden anschliessend immer wieder auf unser Vorhaben angesprochen.

 

 

Februar 2014

 

Wir geben die Pässe ab, um unser Visum für Russland zu erhalten. Das Reisebüro Romanova in Hamburg unterstützt uns. Es hat bereits bei den letzten BSC's häufig die Visa für die Teilnehmer beantragt.

 

 

März 2014

 

Günter hat in den letzten Monaten unseren Tee-Wagen in Ordnung gebracht. Mit seiner Erfahrung hat er alle möglichen Verschleissteile ausgetauscht und das Fahrzeug komplett konserviert. Nun soll es im Alltag noch beweisen, dass alles funktioniert.

 

Alarm: Der Tee-Wagen fährt nicht mehr. Ein W124er-Problem, der defekte Kabelbaum, hat auch unser Rallye-Mobil erfasst. Aber besser hier und jetzt als im Juni und 4.000 km von zu Haus entfernt. Günter fertigt einen neuen Kabelbaum an, eingebaut und es funktioniert wieder.

 

 

April 2014

 

Die Pässe samt Visa sind zurück. Die administrativen Hürden sind damit genommen.

 

Per Mail haben wir vom Veranstalter erfahren, dass erstmals ein kompletter "Circle" gefahren wird. Wir starten am 14.06.2014, voraussichtlich am frühen Nachmittag, in Hamburg an den Schanzenhöfen und werden, wenn alles klappt, am 29.06. auch wieder in Hamburg ankommen. Wenn ihr Lust habt, lasst euch bei der Abfahrt oder Ankunft sehen, wir würden uns freuen.

 

Unser Tee-Wagen ist nun mit der Landkarte der voraussichtlichen Fahrtroute beklebt.

 

Wir hatten am Wochenende ein tolles Treffen mit unseren Freunden vom W124CC-Club und haben unser Rallye-Mobil vorgestellt.

 

Jetzt ist auch noch die Zylinderkopfdichtung neu. Die Vorbereitung unseres Boliden ist bei Günter in besten Händen.

 

Die Ausrüstung wird immer kompletter. Das gute Anti-Mücken-Spray von Globetrotter ist gekauft, ebenso Campinggeschirr, Spannungswandler, Schlafsäcke, Kocher, Kühlbox etc.

 

Zum Thema Schlafen im Tee-Wagen gibt es die Möglichkeit, eine Schaumstoffmatratze passend anfertigen zu lassen. Den "Luxus" werden wir uns wohl gönnen.

 

Ende des Monats hat Günter das Paket mit Aufklebern und T-Shirts erhalten.

 

 

Mai 2014

 

Der Tee-Wagen sieht gut aus. Die Aufkleber sind drauf, auch Dachgepäckträger und Dachbox sind installiert. Viele Dinge beschäftigen uns, die Spannung steigt.

 

 

03.Juni 2014

 

Endlich mal wieder ein wenig Zeit, unser Tagebuch zu pflegen. Wir haben viele Dinge von unserer To-Do-Liste abgearbeitet, eingekauft etc. Die Sponsorenaufkleber sind auf unserem Tee-Wagen. Thorsten hat sich bei Geschäftspartnern und Kollegen für die Zeit vom 14. bis 29.06. abgemeldet, kein Diensthandy, kein Laptop etc., einfach nur Landschaft geniessen und abschalten. Heute war nochmals die Presse da, Bericht folgt auch auf unserer Homepage. Auch der Zeitplan für Abfahrt und (hoffentlich) Ankunft in Hamburg steht: Am Samstag, 14.06. ist ab ca. 10.00 Uhr das Eintreffen der Teilnehmer in "Strandpauli" geplant, ab 12.00 Uhr ist dann Verabschiedung. Wenn alles klappt, sind wir am Sonntag, 29.06. um ca. 16.00 Uhr wieder zurück in Hamburg am Strandpauli. Anschliessend ist ab 19.00 Uhr die After-Rallye-Party angesagt. Mal sehen, wie es uns dann geht.

 

Unser Rallye-Wagen ist vorbereitet, auch unsere Schlafmatratze ist im Auto. Wir haben sie von Hanno, einem Teilnehmer aus dem letzten Jahr, erhalten. Auf den Dachgepäckträger kommen die Dachbox, die Zinkbadewanne, zwei Ersatzräder und zwei Reservekanister. Der Rest muss dann im Innenraum verteilt werden.

 

Von Freunden haben wir einige gute Tipps für die Reise erhalten. Wir haben einen GPS-Sender bestellt, der unsere Position alle fünf Minuten aufzeichnet. Dann könnt ihr auf der Home-Page des Veranstalters unseren Standort erkennen.

 

Aktuell versuchen wir, die günstigsten Internet-Tarife im Ausland herauszufinden, damit wir unser Tagebuch auch weiter pflegen können und ihr wisst, wie es uns geht und was bei uns unterwegs so passiert.

 

 

Donnerstag, 12. Juni 2014

 

Die Anspannung steigt. Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen, naja, muss ja auch, übermorgen geht es los.

 

Unser Teamlogo ist auf der Veranstalter-Homepage hinterlegt.

 

Gestern haben wir noch Rubel und Litas erhalten. Alles,was wir mitnehmen wollen, ist bei Günter. Morgen werden wir uns noch einen Vorhang für Front- und Seitenscheiben anfertigen, dann wird gepackt und am Samstag um 8:30 Uhr ist Abfaht von zu Haus nach Hamburg. Dort erhalten wir das Roadbook und können dann anfangen, unsere Fahrtstrecke zu planen.

 

Heute gab es erste Infos zum Live-Tracker, mal sehen, ob alles so funkioniert wie geplant. Auf der Veranstalterhomepage http://balticrally.superlative-adventure.com/ kann man jedenfalls schon mal die Landkarte und die Teams, die einen GPS-Tracker haben, anschauen.

 

 

Freitag, 13. Juni 2014

 

Tut mir leid, dass erst jetzt wieder etwas Neues kommt. Nachdem es während unserer Reise zweimal nicht geklappt hat, Neuigkeiten in unserem Tagebuch zu präsentieren, hier jetzt der dritte Versuch am 17.06.

 

Am Freitag vor der Abreise ist es noch mal stressig. Sowohl Günter als auch Thorsten hatten sich vorgenommen, diesen Tag vorwiegend zum Packen zu nutzen. Hat leider wieder mal nicht geklappt. Erst um 15.00 Uhr geht es los: Die Dachbox ist auf dem Dach installiert und wird gepackt, ein Reserverad und zwei Reservekanister sind auf dem Dachgepäckträger. Und natülich unsere Zinkbadewanne. Der Rest muss im Innenraum verstaut werden, und das ist noch ganz schön viel. Allerdings ist der Unterbau für die Matratzenverlängerung an Stelle der Rücksitze genial, wir können noch vieles darunter verstauen. Übrig bleiben: Matratze, Kühlbox, Wasserkanister, zwei Reisetaschen, Campingtisch, Zelt, Rücksäcke und diverse andere Dinge. Aber es ist alles im Auto. Mal sehen, wo wir schlafen können.

 

 

Samstag, 14. Juni 2014

 

Es geht los! Kilometerstand des Tee-Wagens in Heeslingen: 257.688 km. Günter holt Thorsten um 9.00 Uhr in Scheeßel ab, schnell noch den letzten Sponsorenaufkleber abgeholt und dann nach Hamburg. Als wir um 10.30 Uhr in Hamburg auf Strandpauli ankommen, sind andere Teams schon da. Auch die Rampe zur Verabschiedung ist aufgebaut. Die Standplätze sind nummeriert und an jedem steht eine Kiste Bier. Die muss auch noch ins Auto. Eine Rallye-Aufgabe ist es, diese zur ersten gemeinsamen Party auf den Lofoten mitzubringen. Unsere Familien und viele Freunde sind gekommen, um uns zu verabschieden, supertoll. Wir erhalten das Roadbook und wissen nun zum ersten Mal, wo es lang geht. Wir erhalten noch Unterschriften und gute Wünsche auf unserem Auto. Aber Alarm! Der Tee-Wagen ist inkontinent. Hinten rechts tropft Hydraulikflüssigkeit, auch das Heck ist völlig verschmutzt. Wir haben ca. einen Liter verloren. Eine Hydraulikleitung ist undicht, nur die Verschraubung oder etwas anderes? Hanno besorgt Hydrauliköl und ist direkt vor der Abfahrt wieder zurück, aber wir brauchen eine Werkstatt. Wir dürfen zur VHH nach Elmshorn, danke Uwe! Wir fahren erst mal über die Rampe und werden von allen verabschiedet. Dann nach Elmshorn. Stefan empfängt uns und wir dürfen die Grube benutzen. Leider ist es nicht die Verschraubung sondern die Leitung ist durch. Wir brauchen eine neue. Und das am Samstag um 14.00 Uhr. Stefan und Günter fahren los und wollen Meterware besorgen und die Leitung selbst anfertigen. Nach langer Suche kommen sie zurück, allerdings nur mit Leitungen, deren Durchmesser zu gross ist, also basteln. Stefan lötet Alt- und Neuteile zusammen, Günter baut ein. Um 17.00 Uhr ist alles fertig: Es ist dicht, super Arbeit, danke Stefan für die Hilfe. Inzwischen ist auch Günter jun., den Günter angerufen hatte, mit weiteren Ersatzteilen eingetroffen, nach 14 km Stau vor dem Elbtunnel, danke Günter. Zum Glück ist alles repariert und wir benötigen nichts weiter. Aufräumen und um 18.00 Uhr beginnt auch für uns der Baltic Sea Circle. Wir fahren auf dem Landweg durch Dänemark und erreichen nach zwei Brücken Kopenhagen und dann Malmö. Inzwischen ist es 22.30 Uhr. Wir treffen zufällig noch Team 97, sie wollen noch weiterfahren, wir suchen einen Schlafplatz. Nach einem ereignisreichen Tag die erste Nacht im Tee-Wagen nach grösserem Um – und Auspacken.

 

 

Sonntag, 15. Juni 2014

 

Wir haben gut geschlafen, kein „Rücken“ oder ähnliches. Da wir keine Autobahn benutzen dürfen, irren wir um Malmö herum bis wir den richtigen Weg gefunden haben. Eigentlich hätten wir gestern bis in den Südzipfel Schwedens nach Simrishamn fahren sollen. Aber nun sind wir auf dem Weg nach Nordosten. Laut Roadbook sollten wir noch in Vimersby bei Astrid Lindgren und Pipi Langstrumpf vorbeifahren sollen, aber da uns doch ein wenig Zeit fehlt, beschliessen wir, Richtung Stockholm zu fahren. Da es aber auch heute wieder so spät ist, werden wir nicht den Abstecher nach Stockholm machen sondern schlafen auf einem Campingplatz direkt am Wasser in Uddens. Nur so mittelschön, aber wir können duschen und uns unsere Dosensuppe warm machen. Um 21.00 Uhr liegen wir in unseren Schlafsäcken.

 

 

Montag, 16. Juni 2014

 

Da wir schon so früh geschlafen haben, sind wir bereits um 5.15 Uhr wach. Um 6.00 Uhr stehn wir dann auf und um vor sieben sind wir wieder auf der Strasse. Da wir immer noch keine Autobahn nutzen wollen und dürfen und auf den Strassenkarten der Unterschied zwischen Autobahn und Kraftfahrstrasse (wir haben entschieden, diese nutzen zu dürfen, da es ja keine Autobahn ist) nicht so ersichtlich ist, nehmen wir erst einmal kleine Strassen und Schotterwege mit tollen Aussichten. Dann geht es auf der E4 Richtung Norden. Wir fahren nach Sömershamn und erfüllen die Tagesaufgabe: Eine Postkarte kaufen mit Elch, Blockhaus und blondem Mädchen (Okay, auf der Postkarte war nur ein Elch. Blockhaus und blondes Mädchen haben wir dazu geklebt, das nennt man dann Collage). Dazu müssen wir eine Flasche „Schwedisch Bitter“ kaufen. Wir versuchen es im „Alkoholladen-Systembolaget“. Doch dort gibt es das nicht, die Verkäuferinnen kennen es nicht, sind aber sehr hilfsbereit und schauen im schwedischen Google nach: Es ist ein Gesundheitselexier zur inneren und äusseren Anwendung. Sie geht mit uns in einen Helse-Laden, und wir kaufen für teuer Geld den Schwedisch Bitter. Dann noch in die öffentliche Bücherei und das kostenlose W-LAN nutzen. Das erste Mal Tagebuch schreiben, leider klappt es mit dem Speichern nicht, alles umsonst. Jetzt geht es weiter Richtung Norden. Die gekauften Dinge müssen wir in Umea in die Ostsee werfen: Flasche leermachen, Karte rein und ab die Flaschenpost. Vorher gehen wir noch zu Mc Donald's wegen freiem W-LAN. Und wieder klappt es nicht mit der Home-Page-Pflege. Jetzt noch die Flaschenpost ins Wasser. Obwohl es schon 21.30 Uhr ist, beschliessen wir, noch ca. eine Stunde nach Norden zu fahren. Es ist immer noch hell und wir sind noch fit. Wir finden nach ca. 80 km einen schönen Schlafplatz in Munkviken direkt in einer Bucht an der Ostsee. Wir sind seit unserem späten Frühstück um 11.30 Uhr gemeinsam mit dem Team 97 unterwegs und haben heute diverse BSC-Teilnehmer gesehen. Um 23.00 Uhr ist dieser ereignisreiche Tag zu Ende. Der Tee-Wagen läuft toll, alles in Ordnung, er braucht nur das gute Super, sonst nichts.

 

 

Dienstag, 17. Juni 2014

 

Um 9.00 Uhr sind wir wieder auf der Strasse. Die Mädels vom Team 97 schlafen noch, wir fahren schon mal los. Auf den Lofoten übermorgen sehen wir uns spätestens wieder. Heute geht es nach Kiruna. Wir fahren noch einige (hundert) Kilometer an der Ostsee entlang bevor wir ins Landesinnere abbiegen. Heutige Tagesaufgabe: Sürströmming (vergammelter Fisch in Dose?!) kaufen und die geöffnete Dose 200 km im Auto mitnehmen, die Dose haben wir jetzt jedenfalls. Um 11.30 Uhr wieder unser spätes Frühstück, momentan fahren wir erst einmal nach dem Aufstehen und suchen uns später einen Frühstücksplatz. Wir biegen in einen Schotterweg ab und finden eine Haltebucht, in der wir Frühstück machen. Dann erledigen wir noch eine Roadbook Aufgabe: Wir machen einen Golfabschlag vom Dach unseres Rallye-Boliden. Dazu nehmen wir als Golfball unsere benutzte Alufolie und als Schläger einen Ast. Auf's Dach geklettert, Abschlag und Fotos gemacht, wieder etwas erledigt. Jetzt zum Sürströmming. Beim Öffnen der Dose spitzt schon der Fischsaft raus, es stinkt wie Hulle. Wir versuchen sofort, uns zu waschen, aber der Geruch bleibt. Und das 200 km im Auto?! Wir machen das Bild „Fischdose mit km-Zähler“, verpacken die Dose und fahren wieder los. Auf vielen wenig befahrenen Strassen an Flüssen entlang bis nach Jokkmokk. Kurz vor Jokkmokk überqueren wir den Polarkreis, auch ein Erlebnis, leider bei Nieselregen. Unser Kilometerstand: 260.122 km. Weiter geht es nach Kiruna. Inzwischen haben wir ca. 3.000 problemlose Kilometer zurückgelegt, häufig getankt, meistens zwei Mal am Tag. Leider gibt es Probleme mit dem PIN-Code der Kreditkarte, Petra hat sich um alles gekümmert, morgen soll ein neuer per Post da sein. Die Aldi-Telefongeschichte ist auch etwas aufwändiger mit Unterschrift auf SEPA-Lastschrift etc, aber auch das ist heute mit Petra's Hilfe erledigt. Der Weg nach Kiruna war lang und mit vielen Baustellen. In Kiruna beeindrucken uns die Berge, an denen die Kohle abgebaut wurde und die langen Kohlezüge. Aber wir wollen noch weiter und entscheiden, nicht den nächsten Campingplatz zu nehmen. Das Wetter ist schlecht und es ist kalt. Wir überqueren mit unseren gesamten Alkohol- und Biervorräten problemlos die schwedisch-norwegische Grenze und fahren lange bergab Richtung Fjord. Günter ist beeindruckt von der Landschaft, den Felsen und den schneebedeckten Bergen. Um 21.00 Uhr finden wir einen Campingplatz mit Blick auf den Fjord. Das Wetter ist nur so mittel. Wir nutzen die Campingplatzküche, kochen und essen dort. Als Belohnung für den Grenzübertritt ohne Kontrolle gibt es Havanna Club. Auf dem Campingplatz in einer Hütte ist auch das Team aus Lauenbrück. Wir sitzen noch bis 24.00 Uhr mit ihnen zusammen in ihrer Hütte. Es ist immer noch taghell.

 

 

Mittwoch, 18. Juni 2014

 

Wir sind um 7.00 Uhr wieder ausgeschlafen, nutzen die warme Dusche und fahren weiter in Richtung Narvik, dann auf die Lofoten. Frühstück ist in Svolvaer im Cafe mit Internet und Strom, mehr geht nicht, endlich wieder Home-Page-Pflege und aufgeladener Rechner. Wir kaufen Grillgut für die Party heute abend. Hoffentlich hört es auf zu regnen, zur Zeit ekeliger Nieselregen. Aber alles andere ist gut, das Auto läuft toll, wir können gut schlafen und geniessen es, kein Zelt auf- und abbauen zu müssen. Bisher keine weiteren besonderen Vorkommnisse, wir freuen uns über die Landschaft, Skandinavien halt, immer wieder schön und faszinierend. Der GPS-Tracker funktioniert und ihr könnt unsere Route nachvollziehen und uns auf der Landkarte begleiten. Um 16.00 Uhr sind wir am Treffpunkt. Einige Autos sind schon da, wir stellen uns alle auf und bereiten uns auf den Abend vor. Die Grills sind vorbereitet, wir unterhalten uns mit den anderen Teams, sprechen über gemeinsame Russland-Durchquerung. Wir spenden unsere Kiste Bier, nachdem wir die Roadbook-Aufgabe, die Kiste vollständig hier her zu bringen. Es hat aufgehört zu regnen, ist aber sehr kalt und windig, einige Leute mit Handschuhen und Schal. Wir grillen unsere mitgebrachten Bratwürstchen, danke Bernd. Wir erleben die Mitternachtssonne, echt genial, tolle Bilder. Am Lagerfeuer ist es halbwegs warm. Auf dem Weg zurück zum Tee-Wagen, um zu schlafen, schnacken wir doch noch mit weiteren Teilnehmern, tolle Stimmung, tolle Leute, tolle Location. Wir freuen uns auf unser Schlafgemach im Auto, dort ist es warm, und krabbeln in unsere Schlafsäcke.

 

 

Donnerstag, 19. Juni 2014

 

Wir sind wieder um 7.15 Uhr wach, es regnet. Wir fahren sofort los. Das Wetter scheint besser zu werden. Von Svolvaer aus fahren wir durch die Fjordlandschaft Richtung Nordkapp. Wir wollen wieder möglichst weit kommen und sind immer wieder fasziniert von der Landschaft: Berge, Wasser, Fjorde, Seen, Dörfer. Und immer wieder wechselndes Wetter: alles von Sonne über Regen und Schnee. Wir sind mal auf Meereshöhe am Fjord und 20 Minuten später auf 1.000 m im Schnee. Es gibt Schnee auf der Strasse und dem Tee-Wagen. Und immer wieder tolle Ausblicke. Wir machen Bilder ohne Ende. Es ist sehr stürmisch. Wir fahren einige Zeit mit dem BMW 730 aus Regensburg. Sie schlafen im Zelt und wollen eine sonnige Wiese nehmen. Wir fahren weiter und finden einen Campingplatz in toller Lage am Ende eines Fjordes. Aber es ist so windig, dass wir uns entscheiden, doch noch weiterzufahren. Wir biegen ab ins Landesinnere und finden nach kurzer Zeit eine halbwegs windgeschützte Kiesgrube. Dort gibt es Würstchen aus der Dose, aufgewärmt auf dem warmen Motor, dazu Schnittbohneneintopf aus der Dose. Dafür nehmen wir das erste Mal den Gaskocher in Betrieb, alles funktioniert. Leider müssen wir feststellen, dass Thorsten zwar allen erzählt hat, dass wir durch Karelien fahren, aber wir genau diese Strassenkarte nicht besorgt haben. Also, eine Aufgabe für morgen. Wir schlafen gut geschützt um 22.00 Uhr ein, wieder wird es nicht dunkel.

 

 

Freitag, 20. Juni 2014

 

Wieder mal gut geschlafen in unserem Tee-Wagen. Das Auto begeistert uns jeden Tag auf's Neue. Er läuft toll, ist durchzugsstark und sehr angenehm zu fahren, alles ist gut. Frühstück wird wieder auf später vertagt. Wir fahren erst Mal los und sehen und fotografieren Rentiere. Angekommen in Alta tanken wir, wir brauchen etwa 10 Liter/100 km. Die hat sich unser Rallye-Fahrzeug auch verdient. Im Auto jonglieren wir die ganze Zeit mit diversen Ladegeräten, um den produzierten Strom zu nutzen und alle Akkus aufzuladen.

 

In Alta geht es wieder mal in ein Einkaufszentrum. Gute Gelegenheit für die Morgentoilette. Anschliessend Frühstück im Cafe, leider kein Internet. Mal sehen, wo wir die Tagebucheinträge, die jetzt immer als Word-Dokument erstellt und dann auf die Homepage kopiert werden, übertragen können.

 

Im Pizza-Laden durften wir das WLAN nutzen auch ohne etwas bestellt zu haben. Jetzt geht es weiter zum Nordkap. Leider regnet es mehr oder weniger durchgängig, es ist ca. 7°C, nicht direkt Urlaubswetter. Wir haben einen tollen Weg in Richtung Norden, immer wieder tolle Ausblicke auf das Meer und die Buchten. Das Wasser ist stürmisch, das Wetter besch.... . Angekommen am Nordkap hat unser Tee-Wagen 261.750 km auf dem Tacho. Als „Eintritt“ müssen wir 320 Nkr. zahlen. Wir sind am nördlichsten Punkt Europas. Genial. Als wir ankommen, ist es trocken. Allerdings ist der Akku der Kamera leer und wir gehen zurück zum Auto. Innerhalb von Minuten regnet es und die Sicht beträgt nur ca. 50 m. Egal, wir freuen uns, dass wir diesen Weg zurückgelegt haben, kaufen Souvenirs, machen Bilder, treffen weitere BSC-Teams, die schon da sind oder uns entgegenkommen. Das gleiche auf dem Rückweg. Wir wollen noch bis Lakselv fahren, ca. 200 km, vielleicht können wir dem Regen entfliehen. Angekommen in Lakselv ist wieder Tanken angesagt. Wir erfüllen unsere Länderaufgabe und tauschen unseren in Schweden erhaltenen Schlüsselanhänger. Ich glaube, davon haben wir noch nicht berichtet: Wir haben mit dem Roadbook eine blaue Büroklammer erhalten. Hanno und Dagmar haben uns einen Zollstock zur Abfahrt in Hamburg mitgebracht, sodass wir unsere Tauschaufgabe in Deutschland schon bei der Abfahrt erledigt haben. Diesen sollten wir in Dänemark tauschen, dort erhielten wir eine Murmel und 10 Littas. Diese tauschten wir in Schweden gegen den Schlüsselanhänger, jetzt nun ein Feuerzeug. Mal sehen, was wir in Russland erhalten. Leider finden wir keinen passenden Campingplatz, der vorhandene ist uns zu windig, es regnet immer noch. Wir fahren weiter Richtung Süden. Ca. 30 km südlich von Lakselv finden wir in Skoganvarre einen Campingplatz am See. Der freundliche Inhaber spricht norwegisch, finnisch, englisch, deutsch und anderes. Es gibt WLAN, sodass hier wieder die neuesten Nachrichten des Tages aktuell zu finden sind.

 

Morgen wollen wir uns mit einigen weiteren Teams zusammen tun, um gemeinsam nach Russland zu fahren. Laut dem Campingplatzbetreiber ist es relativ unkompliziert nach Russland einzureisen, hoffen wir das beste. Am Sonntag soll es soweit sein, wir fahren dann nach Murmansk am Atlantik.

 

Wir sagen danke an die vielen Einträge in unserem Gästebuch und die guten Wünsche. Es geht uns gut, Günter ist etwas erkältet und versucht, dem ganzen mit der geballten Kraft unserer Medikamente entgegen zu wirken. Wir haben genug zu essen und zu trinken und manchmal auch eine Dusche. Der Tee-Wagen läuft super und wird täglich von uns gelobt und gestreichelt. Er ist ein tolles Nachtlager für uns, viel besser, als jeden Tag ein Zelt auf- und abzubauen. Wir haben tolle Erlebnisse und geniessen jeden Tag dieser Reise.

 

 

Samstag, 21. Juni 2014

 

Guten Morgen. Gestern war um 23.00 Uhr Feierabend, aber es war immer noch hell und es regnet immer noch. Das Auto findet einen Platz unter dem Vordach eines Holzhauses des Campingplatzbesitzers. Wir dürfen unsere Sachen aus dem Kofferraum für die Nacht dort unterstellen, sodass wir nicht im Regen umpacken müssen. Der Besitzer fährt nach Hause, die Gebäude werden nicht abgeschlossen. „hier gibt es keine Kriminalität“. Ein bisschen pladdert es noch aufs Auto. Wir schlafen ein.

 

Heute Morgen geniessen wir noch den „Campingplatzkomfort“. Warmes Duschhaus mit guter warmer Dusche, geruhsames Frühstück im Küchenhaus, dabei können wir noch die lezten Infos einstellen. Wir sind um 7.30 Uhr aufgewacht, es ist wie immer hell,...und es regnet. Laut Vorhersage soll es noch weiter so bleiben, evtl. ist es in Murmansk besser, 13°C und trocken, wäre ja schön.

 

Wieder Alarm! Nein, dem Tee-Wagen geht es gut, aber Thorsten hat die gesamten Tagebucheinträge gelöscht. Zum Heulen! Aber gerettet! Unter Mithilfe des 1und1-Kundenservice haben wir unter Google-Cache die Tagebucheinträge wiedergefunden. Erleichterung. Jetzt ist das ganze als Sicherungskopie im Word-Dokument.

 

Um ca. 10.30 Uhr verlassen wir den Campingplatz in Richtung Finnland.

 

Es regnet immer noch, Sauwetter. Um 11.25 Uhr überqueren wir bei km 262.050 die finnische Grenze ohne anzuhalten. Wir treffen auf dem Weg nach Inari und Ivalo die beiden Oldenburger T4-Bullis und beschliessen, zusammen nach Russland zu fahren. In Inari sehen wir nichts, was uns begeistert und fahren daher sofort weiter. Kurz hinter Inari ist der Fernsehturm auf einem Hügel. Der Weg dorthin ist sandig und löchrig, aber wir fahren hoch, treffen andere BSC'ler, machen Fotos und geniessen die Aussicht. Dann erreichen wir Ivola. Da heute Feiertag ist wegen Mittsommernacht haben viele Geschäfte geschlossen, aber ein grosser Supermarkt hat geöffnet. Da die Oldenburger einen Gasgrill dabei haben, kaufen wir Grillfleisch und alles, was sonst noch fehlt. Aber das ist überschaubar, wir haben immer noch reichlich Vorräte, Cola ist wichtig, damit wir unseren Ballantines und Havanna mischen können. Leider wieder keine Strassenkarte von Russland. Auch andere Teilnehmer sind auf dem Parkplatz oder fahren vorbei. Nur wenige wollen durch Russland fahren, die meisten nehmen den Weg durch Finnland. Wir werden sowohl von einer Russin, die ein wenig englisch spricht als auch von letztjährigen Teilnehmern gewarnt, dass mehrere hundert Kilometer der Strecke nach St. Petersburg voller Löcher und Baustellen sind. Bis nach Murmansk sind es ca. 300 km. Aber wir bleiben bei unserem Entschluss. Noch eine warme Suppe und etwas Kuchen, dann geht es los. Nach ca. 50 km erreichen wir die Grenze, gehen ins erste Haus und sind in nicht einmal zwei Minuten wieder draussen. War es das schon? Nein, denn das waren nur die finnischen Zöllner. Jetzt die erste Schranke, eine Beamtin spricht in ihr Funkgerät, die Schranke öffnet sich. Dann eine weitere Schranke, dann die Zollstation. Wir müssen unsere Autos verlassen und Formulare ausfüllen. Ein Zollbeamter spricht einige Worte englisch, es gibt eine handgeschriebene Vorlage, was wir wohin schreiben sollen. Das ganze Formular müssen wir doppelt ausfüllen. Es herrscht eine merkwürdige Atmosphäre, die Leute scheinen streng, aber nicht unfreundlich, eher unnahbar. Wir müssen ein weiteres Formular für die Autos ausfüllen. Nachdem auch dieses geprüft ist und wir unsere Unterlagen zurück haben, gehen die Grenzbeamten mit uns zu den Autos, ein Hund prüft mit, der englisch sprechende Zöllner wundert sich über unsere Zinkbadewanne, wir ringen ihm sogar ein Lachen ab. Nach ca. 90 Minuten öffnet sich der Schlagbaum, wir sind erleichtert. Keine grosse Kontrolle unseres Gepäcks, des Alkohols oder der Reserverkanister, alles in Ordnung. Aber da stehen wir schon vor der nächsten Schranke, ein weiterer Zöllner scheint irgendetwas in seinem Büro zu prüfen. Dann geht auch diese Schranke hoch und wir sind in Russland. Direkt hinter der Grenze eine Tankstelle. Wir tanken den ersten russischen Kraftstoff, um die Tanksäulen herum eine ca. 5 cm hohe Pfütze, darauf schwimmt der Kraftstoff. Umweltschutz gibt es hier nicht. Wir können erst tanken, nachdem die Tanksäule von innen freigegeben wurde. Es klappt alles, wir können mit der Kreditkarte bezahlen. Unsere ersten Kilometer in Russland. Die Strassenverhältnisse werden immer schlechter. Wir sehen auf ca. 100 km nur zwei Autos. Die Strassen sind manchmal in sehr ordentlichem Zustand, nur ein wenig wellig, dann folgen wieder Teile mit riesigen Löchern, wir können nur 20 km/h fahren und trotzdem treffen wir immer wieder tiefe Löcher. Nach ca. 120 km fahren wir von der E 105, die uns bis nach St. Petersburg führen wird, in einen Waldweg ab. Hier scheint schon ewig kein Mensch mehr gewesen zu sein, daher stellen wir auf einem kleinen Platz unsere Fahrzeuge zu einer „Wagenburg“ zusammen, grillen gemeinsam und haben einen schönen Abend, gemeinsam mit gefühlt tausenden von Mücken. Aber Nobite hilft recht gut. Das Telefon hat sich mit einer Mitteilung gemeldet: bei 1und1 kostet eine Minute telefonieren hier in Russland € 5,12. Aldi-Talk ist billiger, 0,99 € pro Minute. Aber bei beiden Anbietern ist der Empfang in Russland sehr durchwachsen. Um 22.00 Uhr gehen wir ins Bett. Hier in Russland ist es allerdings schon 24.00 Uhr. Wir stellen unsere Uhren aber nicht um.

 

 

Sonntag, 22. Juni 2014

 

Wieder mal gut geschlafen in unserem Rallye-Mobil, wir sind sehr zufrieden mit unserem Tee-Wagen, auch wenn wir bzw. die saumässigen Srassen ihm momentan einiges abverlangen. Um 8.00 Uhr fahren wir ohne Frühstück los. In den Bullies sind die Mädels für das Frühstück zuständig. Sie haben eine „Arbeitsplatte“ am Beifahrersitz und können so die Versorgung während der Fahrt sicherstellen. Wir essen immer mal wieder zwischendurch. Um etwa 10.30 Uhr erreichen wir Murmansk, riesige Häuserblocks. An der ersten Tankstelle halten wir und fragen wieder mal nach einer Strassenkarte. Es gibt aber nur einen Stadtplan von Murmansk und eine Karte von ganz Russland bis nach China. Leider spricht niemand englisch oder deutsch. Als wir wieder an unseren Autos sind und bessprechen, wie es weitergeht, kommt eine junge Frau auf uns zu und spricht uns auf englisch an. Wir kaufen den Stadtplan von Murmansk, sie zeigt uns, wo wir sind und welche Strassen wir nehmen sollen. Sie schlägt vor, dass wir das Soldatendenkmal Aljosha anschauen sollen. Es steht auf einem Hügel und wir haben einen guten Überblick. Sie gibt uns weitere interessante Infos, wir bedanken uns ganz herzlich, Günter kann das erste Mal seine mitgebrachten Haribo-Tüten verteilen, die Russin freut sich über in Deutschland hergestellte Süssigkeiten. Wir folgen mit dem Stadtplan dem von ihr vorgeschlagenen Weg, verfahren uns aber trotzdem, da wir die Schriftzeichen nicht entziffern können. Da wir den Stadtplan haben, können wir uns zumindest auch ohne Worte zeigen lassen, wo wir sind und erreichen schliesslich das Denkmal. Wir machen erstmal Frühstücks- und Mittagspause und geniessen den Sonnenschein. Günter bleibt bei den Autos, die restlichen fünf Leute gehen zum Denkmal. Wir fühlen uns nicht unwohl, es herrscht Sonntags-Nachmittags-Spaziergangs-Atmosphäre. An unseren Autos kommt ein Paar vorbei, dass uns auf deutsch anspricht. Er kommt aus Deutschland und arbeitet in Murmansk, sehr interessant. Wir müssen wieder durch die ganze Stadt zurück zur E 105 nach St. Petersburg. Das können wir inzwischen auch in russichen Schriftzeichen erkennen. Die Frau an der Tankstelle hat uns empfohlen, den Weg durch die Stadt zu nehmen und erst dann auf die E 105 zu fahren, da vorher alles Baustelle ist mt grossen Löchern. Wir tanken noch und fahren um ca. 13.00 Uhr los, nur noch 1.400 km bis nach St. Petersburg. Der Verkehr ist etwas chaotisch, auch hier wieder viele grosse Löcher in der Strasse, es sieht alles sehr dreckig aus.

 

Wir fahren durch die russische Landschaft, sehen viele Wälder, Seen, Flüsse, alles relativ meschenleer. Die Strasse ist meistens gut, aber auch wieder Baustellen, z. T. über 20 km, wo immer wieder grosse Flächen ausgefräst sind und die Übergänge sind nicht sehr sanft, armer Tee-Wagen. Wir sehen mitten in der Wildnis einen grossen Industriekomplex, ein Braunkohlekraftwerk? Wir fahren immer weiter und finden keinen Schlafplatz, alle Einfahrten sind zugeschoben mit Teer oder anderem Bauschutt. Wir tanken mal wieder und biegen von der E 105 in eine Nebenstrasse ab, inzwischen haben wir das Team 20 aus Dänemark in unsere Mitte genommen, sie brauchen einen Platz für ihr Zelt. Als wir einen halbwegs passenden Platz gefunden haben, fallen die Mücken über uns her. Hier bleiben wir nicht. Es geht weiter Richtung St. Petersburg.Es ist inzwischen 21.00 Uhr. Wir grübeln, ob es Sinn macht, die Nacht durchzufahren, es wird ja nicht dunkel. Dann noch ein Versuch um 22.30 Uhr: Wir biegen ab und finden nach ca. 400 m einen Schlafplatz, fast wie eiue Parkbucht. Guter Platz, wenig Mücken, wir stellen die Autos passend hin, essen und trinken noch was im Stehen und sind schliesslich um 24.00 Uhr in den Schlafsäcken.

 

 

Montag, 23. Juni 2014

 

Um 5.00 Uhr von der Sonne geweckt, aber wieder bis um 7.00 Uhr eingeschlafen. Endlich mal Sonne, es ist angenehm warm, heute ist das Wetter für kurze Hose und T-Shirt. Schnelles Frühstück und bei km 263.200 geht es los, noch ca. 630 km bis nach St. Petersburg, unserem heutigen Tagesziel. Laut Roadbook müssen wir erst morgen da sein, wollen aber etwas mehr Zeit für die Stadt haben. Gerade fahren wir knapp 120 km/h und werden von einem Lastwagen überholt!?

 

Mal sehen, wann es wieder Internet-Verbindung gibt, um das Tagebuch zu aktualisieren. Jetzt ist die aktuelle Pflege erstmal nur im Word-Dokument.

 

Von 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr Frühstücks- und Mittagspause an einer Tankstelle. Treffen mit Team 13, sie sind die Nacht durchgefahren und haben in St. Petersburg ein Hostel gebucht. Wir freuen uns jeden Tag, dass wir in unserem Tee-Wagen schlafen können und uns keine Gedanken über ein Bett machen müssen. Nettes Picknick in der Sonne mit den beiden Bulli-Teams. Sehr saubere und ordentliche Toiletten, es geht uns gut. Während der Fahrt Zeit, die Bilder von der Speicherkarte auf den Laptop zu ziehen und gleich zu komprimieren. Wir suchen wieder ein paar Bilder für die Home-Page aus.

Wir wollen in St. Petersburg auf den Campingplatz, der im Reiseführer beschrieben ist und evtl. zwei Tage dort bleiben. Die nächste Etappe führt uns dann über ca. 350 km von St. Petersburg zur nächsten Party-Location ca. 50 km vor Tallin.

 

Der Weg nach St. Petersburg ist einfach, es geht nur geradeaus. Aber die Russen fahren wie die Verrückten, aus zwei Fahrspuren werden gern auch mal vier oder fünf gemacht. Nico im ersten Bulli-Bus passt sich der russischen Fahrweise an, der Butscher-Bulli und der der Tee-Wagen müssen folgen.

 

Wir versuchen, einen Campingplatz in der Stadt zu finden. Mit drei Autos durch den Grossstadtverkehr ist nicht so einfach, einmal verlieren wir die beiden anderen und müssen unter Missachtung aller Verkehrsregeln die Neva wieder zurück überqueren. Der im Reiseführer beschriebene Stadt-Campingplatz ist nicht zu finden, alles wieder nur in kyrillischen Buchstaben. Wir fahren aus der Stadt heraus und suchen den nächsten. Nachdem uns drei Leute, die leider nur russisch sprachen, mit Händen, Füssen und Zetteln geholfen haben, erreichen wir den gesuchten Platz. Grosses Hotel mit dem Charme der 60er Jahre als Empfang, monströse, aber z. T. verfallene Gebäude, und ein Campingplatz mit rustikalem, aber einem halbwegs sauberen Sanitär- und Duschcontainer. Die Frau an der Rezeption schickt uns erst auf den Campingplatz, um zu sehen, ob wir (wirklich) bleiben wollen. Sie spricht deutsch und erklärt uns, wie wir mit Bus und Metro in die Stadt und wieder zurück kommen. Und es gibt Wi-Fi im Hotel. Inzwischen ist auch das Team 111 gekommen und wir verbringen den Abend beim Grillen zu acht. Da wir morgen die Autos stehen lassen wollen, darf der Alkoholkonsum heute etwas grösser ausfallen. Um 24.00 Uhr wird es frisch und langsam dunkel, die Strassenbeleuchtung wird eingeschaltet. Das ist für uns das erste Mal seit fünf Tagen, dass es nicht durchgehend hell ist. Wir schlafen zufrieden ein.

 

 

Dienstag, 24. Juni 2014

 

Heute haben die Rallye-Autos Auszeit. Nach ca. 6.000 km haben sie das auch verdient. Wir haben bis um 7.00 Uhr deutscher Zeit geschlafen, hier ist es bereits 9.00 Uhr. Wir duschen, frühstücken und pflegen die Home-Page. Dann geht es in die Stadt. Mal sehen, was uns erwartet. Wir sind zu acht, steigen in den Bus, der vor dem Campingplatz losfährt. Einige springen sofort wieder raus, da es nicht die Linie 110 ist, der Rest bleibt, eine Schaffnerin kommt, aber bevor wir bezahlen, springen wir wieder heraus. Die anderen kommen mit dem nächsten Bus, auch nicht 110, aber wir beschliessen, dass alle Linien bis zur Metro fahren und fahren weiter, Fahrkarte gibt es bei der Schaffnerin, die Fahrt kosten weniger als einen Euro. Nach ca. einer halben Stunde erreichen wir die Metro-Station. Dort müssen wir einen Chip kaufen, auch er kostet weniger als einen Euro. Damit kommen wir durch das Drehkreuz und können solange fahren, bis wir den Untergrund wieder verlassen. Glücklicherweise sind hier die Stationen nicht nur kyrillisch beschriftet. Es geht gefühlt 100 m in die Tiefe, am Anfang der Rolltreppe können wir das Ende nicht sehen. Die Metro fährt alle zwei bis drei Minuten, alle Züge sind voll. Wir steigen in der Stadtmitte aus und beginnen unseren Stadtrundgang. Wir sind begeistert von den monumentalen Gebäuden, ohne genau zu wissen, welche es sind. Der Verkehr ist der Wahnsinn, wieder werden aus drei Fahrspuren gern auch mal fünf gemacht, es ist laut. Wir suchen ein Restaurant aus, dass im Reiseführer empfohlen wird und essen russisches Buffet, gut, relativ günstig und lecker. Leider beginnt es zu regnen. Wir gehen zu Fuß zu der Bar Dunes de Ligovsky. Hier müssen wir zur Lösung unserer Tagesaufgabe dem Barkeeper „Russian Viking“ sagen und erhalten einen russischen BSC-Aufkleber. Einige andere Teams sind auch da, sie sind z. T. seit 30 Stunden durch Russland unterwegs. Danach sind wir fußlahm und fahren mit verschiedenen Metro-Linien wieder Richtung Campingplatz. Um den Bus zu finden, steigt ein junges Mädchen, das ein wenig englisch spricht, aus und führt uns zur Bushaltestelle. Nachdem wir mit dem Fahrer geklärt haben, wo wir hinwollen, geht es los. Es gibt zwar keine Haltestelle auf der anderen Strassenseite des Campingplatzes, aber der Fahrer lässt uns trotzdem genau dort heraus. Wir haben viele freundliche und hilfsbereite Leute getroffen. Zurück auf dem Campingplatz gibt es Feierabendbier und wir grillen nochmal gemeinsam. Morgen wollen wir St. Petersburg verlassen und nach Estland fahren. Ein erlebnissreicher toller Tag mit vielen neuen Eindrücken geht zu Ende.

 

 

Mittwoch, 25. Juni 2014

 

Wir fahren um ca. 9.30 Uhr vom Campingplatz los, kaufen noch ein und fahren über zwei Stunden durch St. Petersburg. Um 12.15 Uhr verlassen wir das Stadtgebiet. Nun steht uns wieder die Grenze bevor. Um 14.00 Uhr sind wir dort und stellen uns in der Schlange an. Wir treffen wieder mal einige andere BSC'ler. Es dauert über drei Stunden bis wir Estland bei km 264.081 erreichen. Die Grenzkontrollen sind in Ordnung, keine negative Atmosphäre, wir müssen einige Dinge auspacken, der Zöllner schaut in die Dachbox und unter unser Bett, alles okay. Nach Überschreiten der Grenze noch Kontrolle durch die Esten und dann sind wir in einer anderen Welt. Die Strassen sind besser, der Verkehr geregelter, die Autos in einem besseren Zustand. Nach weiteren 200 km erreichen wir den nächsten Treffpunkt mit allen BSC-Teilnehmern, ein Tipi-Dorf mitten im Nichts. Tolle Location, es gibt estnisches Essen, das grösste Tipi ist durch ein Feuer in der Mitte gut geheizt. Prima Veranstaltung und Wiedersehen mit vielen anderen. Es gibt Lagerfeuer, Sauna und gute Laune. Um 0.30 Uhr haben wir genug und krabbeln wieder mal in unsere Schlafsäcke. Der Tee-Wagen hat jetzt wohl das schlimmste überstanden, wir sind wieder in Europa.

 

 

Donnerstag, 26. Juni 2014

 

Wir sind wieder mal um 7.00 Uhr wach, packen unsere Sachen und verlassen ohne grosse Geräusche den Schlafplatz. Nach einigen km kommen wir in Kolga vorbei, alter Gutsherrensitz. Dann noch tanken und um 10.00 Uhr sind wir in Tallinn. Wir suchen einen Parkplatz und gehen erst Mal zur Touri-Info. Dort sagt man uns, dass wir auf einem Anwohnerparkplatz stehen und empfiehlt einen günstigen, aber auch der kostet schon 2 €/Stunde. Wir fahren durch die Stadt und finden den vorgeschlagenen. Wir haben den Akku vom Fotoapparat geladen, leider fehlt nun die Klappe. Egal, erstmal los. Mist, die Kamera funktioniert nicht. Liegt es am leeren Akku oder an der fehlenden Klappe? Also, in der Touri-Info nach einem Fotoladen und einer Möglichkeit zum Frühstücken gefragt. Wir gehen in ein Einkaufszentrum, finden einen Fotoladen, geben den Akku zum Laden ab. In der Zwischenzeit frühstücken wir, leider diesmal ohne WLAN. Wir ziehen die Bilder von der Speicherkarte auf den Rechner. Dann zurück zum Fotoladen. Ein fachkundiger Verkäufer erklärt, dass es an der fehlenden Klappe liegt, dass die Kamera nicht funkioniert. Also, zurück zum Auto, Klappe suchen und alles ist in Ordnung. Dann auf zur Stadtbesichtigung. Wir sind begeistert von der Stadt, den Hansehäusern, der Innenstadt mit Fußgängerzone, der Burg. Alles einfach toll.

 

Jetzt noch im Supermarkt etwas zu essen kaufen, damit ist unsere Versorung für heute gesichert: Pizzabrötchen, Brötchen Hawai und süße Teilchen. Noch ein paar Mitbingsel gekauft und dann zurück zum Auto. Um ca. 14.30 Uhr verlassen wir Tallin in Richtung Riga. Um 16.40 Uhr bei km 264.535 überschreiten wir die Grenze von Estland zu Lettland, nur ein Schild, sonst nichts. Wir fahren durch viele Wälder über gute, z. T. von der EU finanzierte Strassen. Als wir Riga erreichen, ist es bereits 18.30 Uhr. An einer Tankstelle treffen wir eine Frau, die über 20 Jahre in Celle gelebt hat und deutsch spricht. Sie erklärt uns mit einem Stadtplan den Weg zum Stadt-Campingplatz. Leider haben wir keine Zeit, Riga zu besichtigen, hören aber von den österreichischen BSC-Mädels, dass Tallin schöner ist. Also, alles richtig gemacht. Als wir auf den Campingplatz fahren, sind auch die beiden Oldenburger Bulli-Busse gerade angekommen. Wir stellen uns zusammen, bauen wieder unsere „Wagenburg“, hängen die Plane zwischen die Autos und geniessen bei Regen Dosensuppe und Bier.

 

 

Freitag, 27. Juni 2014

 

Um 6.00 Uhr wach, erstmal duschen und abwaschen, Frühstück gibt es später. Dann Robin zum Geburtstag gratulieren. Um 8.30 Uhr verlassen wir den Campingplatz gemeinsam mit den beiden Bullis. Wir wollen gemeinsam nach Kaliningrad fahren. Mal sehen, was uns diesmal an der russischen Grenze erwartet. Allerdings verfahren wir uns, bei dem Versuch, aus Riga herauszukommne, aber schliesslich sind wir auf dem richtigen Weg. Wir wollen über die kurische Nehrung nach Russland einreisen.

 

Um 10.10 Uhr bei km 264.760 verlassen wir Lettland und kommen nach Litauen, wieder nur ein Schild. Die Strassen sind wieder schlechter, lange Baustellen. Wir sehen unterwegs immer mal wieder BSC-Teams. Es ist 15.30 Uhr als wir in Klaipeda die Fähre erreichen, die uns auf die kurische Nehrung bringt. Nach ca. 15 Minuten sind wir drüben. Wir müssen „Eintritt“ bezahlen. Wir fahren durch Nadelwälder und können rechts und links immer wieder Wasser sehen. Dann die russische Grenze um 17.30 Uhr bei km 265.035. Poblemlos, alles aufgemacht, kurz geschaut, aber wieder Papierkrams.

 

Es ist zu spät, um bis nach Kaliningrad zu fahren. Unser ursprüngliches Ziel war es, heute Russland nach Besichtigung von Kaliningrad gleich wieder zu verlassen. Aber nun ist es zu spät. Auch auf der russischen Seite der Nehrung müssen wir wieder bezahlen und erhalten von einem mürrischen Mann ein Faltblatt über die Nehrung auf russisch. Wir durchfahren auch den russischen Teil und sind zufrieden, dass wir diesen Weg nach Kaliningrad gewählt haben, allerdings brauchemn wir nun endlich einen Campingplatz. Als wir auf der anderen Seite den Nationalpark und UNESCO-Welterbe wieder verlassen, erhalten wir nun das Faltblatt auf deutsch. Da ein Campingplatz eingezeichnet ist, fahren wir wir zurück. Aber es ist nichts zu finden. Wir fragen einige Russen, die zum Angeln an die Ostsee wollen. Sie erklären uns mit Händen, Füßen, Zeichen und Zeichnungen, dass wir ein kleines Stück zurückfahren und dann in den Wald fahren sollen. Wir sind skeptisch, versuchen es aber, landen vor einem Kontrollposten. Also wieder zurück, aber es gibt noch einen anderen Weg. Wir kommen direkt zum Wasser auf der Haffseite. Ein russiches Auto kommt an und wir werden auf deutsch angesprochen. Der Mann kommt aus Espelkamp und macht Urlaub, seine Begleitung ist Russin. Sie schwärmen von dem Landstrich, vor allem von den Dünen auf der Ostsee-Seite. Auch ein russisch sprechender Mann, der anscheinend mit seiner Großfamilie ebenfalls hier zeltet, versucht uns klarzumachen, dass wir noch ein kleiners Stück weiterfahren sollen, um einen noch schöneren Platz zu finden. Wir tun es und beschliessen, hier zu übernachten. Wir nehmen zu sechst unseren Tee-Wagen und fahren auf die Ostsee-Seite, um die Dünen und das offene Meer zu bestaunen. Toll hier. Dann zurück zu den anderen Autos und den Gaskocher angeworfen, um die Dosenvorräte zu reduzieren.

Tanja versucht zu angeln, aber die Fische wollen nicht anbeissen. Es ist ein toller Sonnenuntergang und wieder geht ein toller Tag mit beeindruckenden Erlebnissen zu Ende.

 

 

Samstag, 28. Juni 2014

 

Wir wachen wohlbehalten um 6.30 Uhr auf. Die Sonne scheint, aber es ist windig. Um 7.30 Uhr geht es los nach Kaliningrad. Aber auch hier drängt wieder die Zeit, sodass wir nur im Supermarkt unsere Vorräte auffüllen und dann weiterfahrer. Wer weiss, wie lange es diesmal an der Grenze dauert. Als wir die kurische Nehrung verlassen, fahren wir wie gehabt über schlechte Strassen. Aber plötzlich erreichen wir eine Strasse, die zweispurig ausgebaut ist, komplette aufwändige Strassenbeleuchtung hat und scheinbar gerade erst gebaut wurde. Wir sind immer wieder überrascht. In Kaliningrad haben wir wieder das Problem mit den kyrillischen Schriftzeichen und es dauert einige Zeit, bis wir auf dem richtigen Weg sind.

 

Kurz vor der Grenze von Russland nach Polen haben wir genau 7.500 km hinter uns, sind aber noch einige km von zu Hause entfernt.

 

Der Grenzübertritt ist inzwischen Routine, Papiere, warten, alles aufmachen und immer sorgt unsere Badewanne für Gesprächsstoff. Nach ca. einer Stunde sind wir um 11.30 Uhr in Polen. Wir erreichen Danzig um 13.00 Uhr, Parkplatz suchen und zu Fuß die Innenstadt erkunden. Wir sind immer noch zu sechst. Wir sehen viele alte gut gepflegte Gebäude und setzen uns in ein Restaurant, eigentlich nur, um Pommes zu essen, aber genau die gibt es hier nicht. Aber hinterher sind wir mit dem, was wir uns ausgesucht haben, sehr zufrieden. Wir haben für ca. 10 € pro Person gut gegessen und getrunken. Dann noch die restlichen Sehenswürdigkeiten angesehen und dann geht es weiter.

 

Um 20.00 Uhr sind wir auf einem Campinplatz an der Ostsee in Mielno, km 265.546. Wir stellen unsere Autos bei Sonnenschein ab, aber dunkle Wolken ziehen auf. Wir beschliessen, wieder die Planen aufzuhängen und kurze Zeit später gewittert es und es regnet stark. Also, grillen unter der Plane. Wir trinken russiches Bier und geniessen trotzdem unseren letzten Tour-Abend.

 

 

Sonntag, 29. Juni 2014

 

Der letzte Rallye-Tag beginnt mit Regen. Wir stehen um 7.00 Uhr auf und geniessen die gepflegten Sanitäreinrichtungen. Leider müssen wir alle Sachen nass einpacken und auch während der Fahrt Richtung Usedom wird das Wetter nicht besser. Wir wollen um 16.00 Uhr zum Zieleinlauf in Hamburg sein.

 

Kurz vor Swinemünde nochmal tanken, dann auf der Autofähre von einer Seite zur anderen in die Stadtmitte von Swinemünde. Auch hier treffen wir wieder BSC'ler.

 

Dann erreichen wir um 12.20 Uhr bei km 265.700 wieder deutschen Boden. Wir sind auf Usedom. Da wir nicht gemeinsam mit den Bullis von der Fähre fahren, nutzen wir alle verschiedene Wege nach Verlassen der Fähre und müssen uns das erste Mal, seitdem wir zusammen unterwegs sind, telefonisch abstimmen. Es ist spät geworden, wir sehen nichts von „unserer“ Insel Usedom. Das Wetter scheint etwas besser zu werden, sogar die Sonnenbrillen kommen zum Einsatz.

 

Bei dem Kilometerstand 266.040 erreichen wir um 17.00 Uhr Hamburg. Toller Empfang durch Familie und Freunde, Sektdusche nach Überfahren des Zielbogens. Viele Teams sind schon da, tolle Begrüssung. Wir gehen noch zur Abschlußparty, verlassen diese aber kurze Zeit später, um uns unseren Familien zu widmen. Bevor wir Hamburg in Richtung Heimat verlassen, gibt es noch das traditionelle Feierabendbier mit Silke, Tanja, Nico und Hendrick. Eine tolle Zeit mit den vieren geht zu Ende.

 

Die letzte Nacht im Tee-Wagen verbringen Petra und Thorsten in Jeersdorf im Tee-Wagen,  Und zum Frühstück gibt es knackige Brötchen. Anschliessend beginnt die Wiedereingliederungsphase in das normale Leben.

 

Der Tee-Wagen hat uns über 8.500 km tolle Dienste geleistet. Wir haben eine geile Tour hinter uns, haben tolle Leute kennengelernt, superschöne Erlebnisse gehabt und nie das Gefühl, nicht willkommen zu sein.

 

Danke an alle, die uns unterstützt und begleitet haben.

 

 

 

Juli 2014

 

Unser Tee-Wagen ist wieder zurückgerüstet. Der Dachgepäckträger ist abgebaut, die Bettverlängerung wieder durch die Rücksitzbank ersetzt. Die ursprüngliche Idee, ihn zu versteigern, verwerfen wir, er ist uns zu sehr ans Herz gewachsen. Ab jetzt wird er von Günter als Firmenwagen genutzt. Die Aufkleber und Beschriftungen sind erhalten geblieben und er hat jetzt bunte Alufelgen. Damit fällt er auf und sorgt immer wieder für Gespächsstoff.

 

 

Dezember 2014

 

Endlich ist es soweit. In Bremen übergeben wir unsere Sponsorengelder an den Elternverein der Kinderkrebsstation. Bei dem Gespräch mit den Vorsitzenden, Familie Müller, stellt sich heraus, dass Herr Müller ebenfalls einen Tee-Wagen hat, einen E280 T genau wie unserer. Allerdings aus Baujahr 1996, also einen der letzten, mit einer geringen Laufleistung. Die 124er T-Modelle sind schon tolle Fahrzeuge.

 

 

Wir werden versuchen, dieses Tagebuch nach und nach mit weiteren Informationen zu füttern. Also, schaut einfach immer mal wieder rein.

 

 

 

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© Thorsten Gallo